Angeklopft – Arbeiten in der Corona-Krise
In den letzten drei Wochen wurde das öffentliche Leben in Südtirol nach unten gefahren. Mittlerweile dürfen nur noch jene Berufstätigen an ihren Arbeitsplatz, die einen sogenannten „systemrelevanten Beruf“ haben. Allen voran natürlich die Mitarbeiter des Sanitätsbetriebes, die Angestellten der Reinigungs- und Entsorgungsunternehmen, Mitarbeiter von Post- und Kurierunternehmen, Medienvertreter sowie Ordnungshüter.
Neben der Gesundheitsversorgung, der Sicherheit und der Information muss die Lebensmittelversorgung auch während der Corona-Krise gewährleistet bleiben. Das bedeutet Mehrarbeit und ein erhöhtes Risiko für die Mitarbeiter im Lebensmittelhandel. Im Dorfladen Konsum der Konsumgenossenschaft in Laas sind die Mitarbeiter froh arbeiten zu dürfen, auch wenn die Schutzausrüstung jeden Handgriff erschwert. Und zu tun gibt es genug: Seitdem die eigene Gemeinde nicht mehr verlassen werden darf und Restaurants geschlossen sind, wird hier deutlich mehr eingekauft und ausgeliefert. Die Krise sei eine Herausforderung aber auch eine Chance für Dorfläden, die oft ums überleben kämpfen, sagt die Geschäftsführerin Klaudia Telser.
Alles Nicht-Notwendige darf bekanntlich nicht mehr selbst im Laden eingekauft werden. Der Online-Kauf sowie die Bestellung am Telefon boomen. Geliefert wird dann meistens mit dem Auto und manchmal auch mit dem Fahrrad. Der Meraner Fahrradkurier Martin Fliri sitzt seit Beginn der Ausgangsbeschränkung pausenlos im Sattel. Normalerweise fährt er in seinem Cargobike Briefe, Pakete und Bio-Gemüse durch die Passerstadt. Seit Ausbruch der Corona-Krise hätten vor allem die Bücherlieferungen zugenommen, sagt der Fahrradkurier. Durch die Sicherheitsbestimmungen bekommen neue Berufsbilder mehr Sichtbarkeit und die Menschen werden dazu verleitet, sich mit neuen Diensten vertraut zu machen.
Während in Zeiten der Corona-Krise viele Südtiroler Berufstätige das Homeoffice für sich entdecken, werden andere an ihrem Arbeitsplatz dringender gebraucht denn je. Das Angeklopft-Team zieht die Schutzausrüstung an und fragt nach.