Der Paolina Lift – Stemmbögen unterm Rosengarten.
„Auf einem fliegenden Teppich auf die Berge schweben,” das versprach die Südtirol-Werbung den Skitouristen in den 1950er-Jahren. Zum ersten Mal möglich war eine Seilbahnfahrt für Skifahrer in Südtirol zu Weihnachten 1947. Im Gadertal hatte der Tourismuspionier Erich Kostner den ersten Sessellift realisiert, von Corvara zum 2.000 Meter hohen Col Alto.
1951 drehten zwischen Dolomiten- und Ortlergebiet bereits 13 Sessellifte ihre Runden. Am Fuße des Rosengartens wurde mit dem Paolina-Lift die erste mechanische Aufstiegsanlage realisiert. Die Eröffnung des Einsitzer-Sessellifts, im Jänner 1951, war die Geburtsstunde des Skigebiets Carezza. 70 Jahre später bringt der Sessellift noch immer Bergsteiger und Skifahrer zur gleichnamigen Paolina-Hütte.
Geführt wurde der Paolina-Lift zu Beginn allerdings von keinem Liftbetreiber, sondern vom Grandhotel Karersee, erinnert sich der langjährige Lift-Präsident Ferdinand Pattis. Das war in den Fünfziger Jahren durchaus üblich. Jedes Hotel in den Bergen, das etwas auf sich hielt, bot seinen Gästen eine eigene Aufstiegsanlage, inklusive Piste, und Hausskilehrer. Gekommen seien anfangs vor allem deutsche, später dann dänische, englische und italienische Wintersportler, erinnert sich Friedrich Fäckl. Der heute 85-Jährige war einer der ersten Skilehrer am Karerpass. Gemeinsam mit seinem langjährigen Kollegen Sigmund Dejori berichtet er von unzähligen abgebrochenen Skispitzen, unerschrockenen Wintergästen und von der überstürzten Abreise eines verärgerten Luis Trenker.